Ein herzliches Hallo an Alle,

habe mich vor ein paar Tagen schon registirert und bisher erst ein mal ein wenig gelesen.
Nachdem ich Anfang November wieder einmal hart auf den Boden der Tatsachen geknallt bin, leider durch etwas ganz schreckliches und etwas für mich noch immer nicht begreifliches, bin ich im Netz auf das Tagebuch von Anja gestoßen. Habe es von Anfang bis Ende gelesen und konnte so viele Gefühle die sie beschrieben hat selbst nachempfinden. An dieser Stelle einen lieben Gruß an Anja. Ich wünsche dir und deinem Mann weiterhin Kraft für alles.
Ich weiß noch nicht ob ich über die Geschichte meines Sohnes und somit auch meiner schon jetzt schreiben kann.
Wollte mich erst mal nur kurz vorstellen, komme mir sonst blöd vor all Eure Geschichten so still und heimlich zu lesen ohne mich vorgestellt zu haben.
Also zunächst nur mal ein paar Daten von mir und meinem Sohn: Ich bin 49 J. mein Sohn 22, wir leben nicht zusammen.
Mein Sohn hat mit ca. 12/13 Jahren angefangen zu kiffen und seitdem schon so einiges genommen (Speed, Opiate, auch Alkohol, zzt. zieht er Heroin bzw. versucht mit Morphin runter zu dosieren - seine Aussage), kenn mich leider mit Drogen überhaupt nicht aus und kann nur das sagen, was er mir dazu sagt.
Er will einen Entzug machen, ist körperlich völlig fertig. Er war schon bei der DROB im Wohnort, hat aber den letzten Termin im wahrsten Sinne des Wortes verpennt. Ich bin inzwischen zu einer Drogenberatungsstelle gegangen, die auch Beratung für Angehöhrige anbieten. Die haben mir auch eine Tel-Nr. von einer Klinik gegeben, an die er sich wegen seinem Entzug wenden kann, da sie auch der Meinung waren, dass mein Sohn jetzt ganz dringend Hilfe benötigt, nicht nur für den Entzug sondern auch für seine Psyche (hängt mit dem schlimmen Ereignis zusammen über das ich noch nicht schreiben kann). Mein Sohn hat heute auch mit der Klinik telefoniert, muss aber Montag noch mal anrufen.
Ich hätte in der letzten Zeit schwören können, dass mein Sohn derzeit nichts mehr nimmt. Er hat es mir gegenüber auch immer gesagt. Da er zwischendurch wirklich immer Phasen hatte in denen er nichts genommen hat, hab ich ihm das auch geglaubt. Wenn er wieder mal zu nichts fähig war, dachte ich immer er hat wieder seine Depressionen und wenn er gut drauf war, habe ich mich gefreut, dass er auch mal wieder fröhlich sein kann.
Ich war einfach blind, wollte es vielleicht auch sein.
Für mich ist es ein Kampf gegen Windmühlen, man kämpft und kämpft und irgendwann stellt man fest, ich kann es nicht ändern nur er selbst.
Aber ich will für ihn da sein wenn er meine Unterstützung benötigt. Auch wenn es immer heißt: fallen lassen, sonst passiert auch nichts.
Trotzdem habe auch ich meine Grenzen und kenne diese inzwischen sehr gut.
Jetzt ist es doch ein langer Text geworden. Aber die ganze Geschichte ist noch viel länger.
Habe ja schon einige Geschichten von Euch gelesen aber mich nimmt das gerade alles sehr mit und je mehr ich mich damit beschäftige um so schlechter geht es mir. Deswegen werde ich mich wohl auch erst mal noch nicht aktiv am Forum beteiligen.
Hoffe trotzdem hier vielleicht eine Antwort auf die ein oder andere Frage zu bekommen.
Wünsche Euch allen weiterhin viel Kraft.

Bine

Hallo Bine,

herzlich Willkommen. Auch ich habe durch Anjas Tagebuch hierher gefunden.
Lies Dich durch und nimm Dir Zeit. Du wirst feststellen, der Austausch hilft.
Jeder kommt irgendwann an seine Grenzen und deshalb ist es wichtig sich zu informieren, sich auszutauschen, sich selbst Hilfe zu suchen und lernen an sich zu denken.

Weiterhin viel Kraft und lieben Gruß... Andrea

Hallo Bine,
auch von mir ein herzliches Willkommen.
Ja, oft fällt es einem schwer über die Sucht von seinem Kind zu sprechen. Man hat so viel zu sagen, weiß aber nicht wo man anfangen soll. Lass dir Zeit, aber du wirst auch merken, es tut einfach gut sich mit Gleichgesinnten aus zu tauschen.
Noch ein Wort zum Fallen beziehungsweise Los lassen. Jeder Süchtige reagiert anders, die einen brauchen diesen Druck, in dem sie ganz unten sind, andere nehmen die Hilfe so an. Jeder Mensch ist verschieden und nur du kennst deinen Sohn am Besten und weiß wie er reagiert und auch deine Grenzen kannst auch du nur selber am Besten einschätzen.
Alles Gute.
Lg Cilly

Hallo Cilly, Drea und Heide,

vielen Dank für Eure aufmunternden Worte.

Heide, dir lieben Dank für den Tipp nicht alles auf meine Situation zu beziehen. Ich werde jetzt erst mal abwarten wie das mit meinem Sohn weiter geht. Leider hat er heute noch keine Information bekommen können, ob er kurzfristig einen Termin in der Klinik bekommen kann. Er muss Morgen noch mal anrufen.

Habe eine Frage an Euch:

Mein Sohn klagt derzeit immer wieder über Schmerzen in der Herzgegend, eingeschlafene Gliedmaßen, Taubheit der Gliedmaßen, schildert das Gefühl dass sein Blut manchmal gestaut ist und erst langsam wieder beginnt zu fließen und manchmal das Gefühl nicht richtig Luft holen zu können. Er verfällt dann immer in Panik, was alles nur noch schlimmer macht. Bisher hat der Hausarzt das alles nicht ernst genommen. Ich vermute, dass es alles Nebenwirkungen von den Drogen sind. Dies habe ich ihm auch schon gesagt, aber er sagt, gerade dann muss doch ein Arzt seine Beschwerden ernst nehmen.
Haben Eure Kinder auch schon mal über diese Dinge gesprochen?

Bitte gebt mir einen Hinweis, falls ich dazu ein neues Thema in einer anderen Rubrik aufmachen soll. Kenn mich mit Foren nicht so gut aus.

Lieben Gruß
Bine

Hallo Bine,

habe selbst mit dem Thema nicht direkt was zu tun. Ich meine Entzugserscheinungen...aber ich kann dir von einer guten Freundin von mir sagen, deren Sohn auch Heroinentzuggssymptome so beschreibt: Starke Schmerzen und Taubheit in den Gliedmaßen, konnte sich nicht mehr selbst die Schuhe zubinden. mehr kann ich dazu leidern nicht sagen.
Wahrscheinlich ist es auch nicht bei jedem gleich, aber doch ähnlich.
Alles Gute, Susa

Hallo Susa,

danke für die Info, denke auch dass es bei jedem wohl anders ist.
Heute war mein Sohn bei seinem Hausarzt, er musste sich eine Einweisung für den Entzug holen, er hat für nächste Woche Mittwoch einen Aufnahmetermin bekommen, was mich sehr erleichtert.
Der Hausarzt hat gemeint, die Schmerzen kämen vom Rücken und er hat ihn wieder eingerengt. Im ersten Moment fühlte er sich auch besser, aber jetzt klagt er wieder über ein "Blubbern in den Adern" und wieder Schmerzen in der Brust. Ich denke das ist alles psychisch bei ihm, er neigt dazu sich immer die schlimmsten Krankheiten einzubilden. Habe nur immer Angst, dass es vielleicht doch etwas ernsthaftes ist.
Ich hoffe er kommt in der Klinik klar. Habe Sorge, dass er alles wieder abbricht weil ihm irgendwas nicht passt.
Ich werde berichten.

Liebe Grüße
Bine

Hallo Bine ! Ich möchte dich auch herzlich Willkommen heißen! Ich habe einen 18 jährigen Sohn und kämpfe auch gegen Windmühlen ! Liebe Grüße und viel Kraft wünscht dir Heike