Die Überschrift sagt es schon ... ich hab den Weg in dieses Forum gefunden weil mein Sohn ein Drogenproblem hat. Ich bin 39 Mutter von drei Kindern ( 16,11 und 8 Monate). Der Grosse kifft seit ca. 1,5-2 Jahren, baut immer mehr ab, Versagt komplett in der Schule, hält sich an keine Regeln und wird/ist kriminell (Klauen, Sachbeschädigung,etc.) Ausserdem wird er immer gewalttätiger ... er prügelt seine Freundin und droht auch mir und meinem Mann Schläge an. Wir leben hier im kompletten Ausnahmezustand ... meine Tochter ist zur Zeit bei Ihrem Vater da sie es hier nicht mehr aushält. Ich liebe alle meine Kinder, aber ich kann meinen Sohne zur Zeit nicht mehr erreichen und stehe nun davor Ihr auf die Strasse zu setzen ... dabei bricht es mir das Herz schon alleine der Gedanke daran ... Ihr versteht mich sicher. Genaueres schreib ich sicher noch in der Abteilung "Meine Geschichte" LG D.
erst einmal herzlich Willkommen. Ich kann dich so gut verstehen. Genau an diesem Punkt stand ich auch vor 7 Monaten. Bei mir hat der Rausschmiss eine Wende bewirkt, dass muss aber nicht für jeden gelten. Man kann immer nur so handeln, so weit man in diesem Moment ist und jeder Schritt den man dieser schlimmen Situation macht, tut weh. Lies dich in Ruhe durch. Mir haben viele Geschichten sehr geholfen. Vor allem auch ein bißchen an mich zu denken und mich abzugrenzen. Hier steht dir jeder mit Rat zur Seite.
Ganz liebe Grüße Choca 1 (ehemals choca..... komm leider unter meinem alten Namen hier nicht mehr rein)
erst einmal auch von mir ein "Hallo" und es wird dir guttun, dieses Forum gefunden zu haben, weil du dir hier alles von der Seele schreiben kannst. Wir alle wissen zu gut von den Ängsten, Tränen und auch Hoffnungen, die unsere suchtkranken Kinder uns bescheren.
Du denkst über einen Rauswurf nach. Tja, das ist immer so eine Sache. Bewirken soll ein Rauswurf, damit unsere Kinder erkennen, wie tief sie durch ihre Sucht sinken werden, wenn sie keinen Halt mehr an uns haben und sie deshalb vielleicht noch den richtigen Weg einschlagen, bevor alles zu spät ist. Das ist unsere Hoffnung über einen Rauswurf. Allerdings verarbeiten wir Eltern dieses Unterfangen sehr schwer. Wir machen uns täglich Sorgen, wie es dem Kind geht, ob es friert, ob es genug zu essen bekommt, ob es ihm gut geht, ob es jemanden gefunden hat, wo es unterkommen kann. Mit anderen Worten: Wir Eltern leiden weiter, nur anders! Ich würde fast sagen, wie servieren uns selbst unseren eigenen Psychoterror.
Auf der anderen Seite bekommen wir es nicht mehr mit, wenn unser Kind zugedröhnt ist, wir liegen nicht mehr sprungbereit im Bett falls es Terror geben sollte, wir brauchen uns keine Beleidigungen und Schuldzuweisungen - aus der Sucht heraus gesprochen - anhören, wir müssen unser Geld nicht mehr verstecken und können tatsächlich auch mal hin und wieder aufatmen, so als hätten wir ein Riesenproblem zum Abschluss gebracht...........obwohl das Problem noch nicht der Vergangenheit angehört.
Das sind alles das Für und Wider eines Rauswurfs.
Ich persönlich fand den Rausschmiss meines Sohnes für mich in der ersten Zeit schlimmer als nen härtesten Thrill..........später allerdings kam ein Gefühl der Befreiung hinzu, auch wenn das schlechte Gewissen blieb, denn schließlich ging es um mein Kind!
Bei meinem Sohn kam durch den Rauswurf die Erkenntnis etwas ändern zu müssen, und zwar schon ziemlich schnell. Somit kann ich heute sagen, ich habe richtig gehandelt um ihm zu helfen.
Nur meine ich, wir Eltern müssten auf jeden Fall, wenn wir ein Kind an die Luft setzen, zu unserem Entschluss stehen. Wahrscheinlich wird Kind dann Telefonterror machen, ständig an der Haustür stehen und immer wieder versuchen uns zu erweichen. Und dass ist das, was uns unheimlich viel Kraft, Nerven und Überwindung kostet, das Kind wieder wegzuschicken, denn wir lieben unsere Kinder, unsere Kinder lieben aber leider ihr Suchtmittel zu diesem Zeitpunkt mehr.
Wut aufbauen ist in solchem Fall wohl leider die einzige Möglichkeit für uns Eltern, um hart zu bleiben.
Ich wünsche dir viel Erfolg, egal wie dein Schritt diesbezüglich auch aussehen mag.
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17.12.2013 11:13
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