Ich bin neu hier und wie ihr alle, eine verzweifelte Mutter eines Heroinabhängigen. Mein Sohn ist 19 Jahre und ist letztes Jahr schon fast an Drogen verstorben. Da hat er noch nicht gespritzt. Eine Beratung wollte er letztes Jahr nicht. Er schwor das er nie wieder was konsumiert nachdem er fast gestorben wäre. Wir wollten ihm glauben. Vor 3 Tagen hat er uns gestanden das er nie wirklich clean war, sondern immer wieder dazwischen gezogen hat. Seit ca 3 Monaten konsumiert er i.v.! Den ersten Schuss hat ihm "ein Freund" gesetzt. Er hat meine gutgläubige Mutter um etliche tausende Euro bestohlen. Seit 3 Tagen gehen wir ins Krankenhaus und holen Tabletten damit der körperliche Entzug nicht so heftig ausfällt. In seinem Kopf dreht sich alles nur um Drogen. Er sagt auch das er, wenn ich nicht hier wäre, sich irgendwo was besorgt hätte.
Er drängt die ganze Zeit in ein substitutionsprogramm und will mich davon überzeugen dass das gut ist. Für mich ist es nur eine Verlagerung der Sucht von illegaler zu staatlich geförderter Sucht. Gestern hatte er ein erstes Gespräch mit einem Psychologen - er sagt es tut ihm gut. Auch sagt er das er weg möchte von dem Zeug. Es fällt mir schwer ihm etwas zu glauben, nachdem er uns alle immer und immer wieder angelogen hat. Seine Aussagen sind so widersprüchlich. Er hat überhaupt keine Zukunftsperspektiven. Seine Lehre wäre im Oktober vorbei, er möchte jedoch nicht mehr arbeiten gehen. Die Autoschlüssel hat mein Bruder ihm abgenommen. Ich bin noch wie in einem Schockzustand. Würde die nächste Zeit hier einfach gerne mitlesen.
@Anja: danke für den Blog. Mein Sohn hat auch mit 13 begonnen Marihuana zu rauchen und hat seine "Karriere" fortgesetzt wie es überall beschrieben wird. Rauchen, Tabletten (MDMA, ECSTASY, BENZODIAZEPINE, MORPHINE), dann Heroin gezogen und nun i.v.

Hallo Heide!

Am Mittwoch hat er uns gebeichtet das er junkt und am Donnerstag habe ich für ihn und für mich jeweils einen Psychologen organisiert. Mein Sohn hatte gestern seine erste Stunde, ich kommenden Donnerstag.
Werde mir sicherlich immer wieder was von der Seele schreiben, aber im Moment fühle ich mich so hilflos und so fehl am Platz. Ich weiß nicht wie ich reagieren soll. Ob es richtig oder falsch ist ihn rund um die Uhr zu "bewachen" die ersten Tage. Ich weiß wenn ich ehrlich bin überhaupt nichts mehr.

Im voraus schon danke an alle die ihre Geschichten hier posten. Es tut mir für jeden einzelnen leid was geschehen ist, ich sehe da das ich wenigstens nicht alleine bin mit meinen Sorgen.

Hallo Lillifee,
schön das du den Weg ins Forum gefunden hast und wie Heide schreibt, tut es gut wenn man hier seine Sorgen niederschreiben kann. Wir sitzen alle im gleichen Boot und da du dir auch schon professionelle Hilfe geholt hast, ist dieses Forum als Ergänzung sehr sinnvoll. Das ist schon heftig, was ihr mit euren Sohn im Moment durchzieht. Heroinentzug zu Hause. Das ist schon eine harte Nummer. Es ist ganz klar, dass die Gedanken deines Sohnes um Heroin kreisen, er ist auf Entzug. Warum ist er nicht in einer Klinik? Ich hoffe ihr habt eine engmaschige Verknüpfung und könnt euren Arzt jederzeit erreichen, es ist schon gut wenn ihr ihn jetzt die ganze Zeit im Auge behaltet. Dein Sohn will ja wohl auch und das ist schon einmal ganz gut. Da er auch zu einer Psychologin gegangen ist, ist für den Anfang gut. Aber ich würde doch empfehlen, dass ihr euch einen Therapieplatz besorgt, denn es ist doch ein Unterschied, sie bekommen dort täglich Gespräche und sind aus ihren Umfeld raus. Das Zuhause zu schaffen, grenzt schon fast an ein Wunder, denn sie haben ja auch keine Beschäftigung Zuhause. Vielleicht kann die Therapeutin deinen Sohn überzeugen, dass er eine Therapie macht.
Ich wünsche dir Viel Kraft und alles Gute für euch
Cilly

Hallo Lillifee ! Herzlich Willkommen im Forum es ist gut wenn man sich austauschen kann und weiss das man mit seinen Sorgen nicht alleine ist !
Ich hoffe das ihr schnell einen Therapieplatz bekommt es ist ja schon mal gut das er von dem ,,Zeug,, weg will !
Ich wünsche dir ganz viel Kraft !Liebe Grüße Heike

"Er drängt die ganze Zeit in ein substitutionsprogramm und will mich davon überzeugen dass das gut ist. Für mich ist es nur eine Verlagerung der Sucht von illegaler zu staatlich geförderter Sucht"
Hallo Lillifee, ich bin zwar kein Experte, aber ich denke das solltest du vielleicht auch mal von einer anderen Seite aus betrachten. Es fällt ganz viel Druck weg und ihr habt viel mehr Sicherheit was
er bekommt wieviel usw. Ich habe da mal eine Doku drüber gesehen, und es hat sich sehr positiv angehört. Die Patienten haben ganz "normale" Leben, in ganz normalen Berufen hatten Familien
und das sie an diesem Programm teilnehmen wussten oft nur wenige aus deren Umfeld.
lg