Hallo, ich heiße Jutta,bin 52 Jahre alt und komme aus der Nähe von Bayreuth. Schön euch gefunden zu haben. Es gab früher schon Mal ein Forum das hieß Base dieses wurde irgendwann geschlossen und man weiß leider so gar nix was aus den ganzen Leuten so geworden ist. Ich kann mich nur wundern wie wenig Foren es gibt über dieses Thema und selbst in dem so bekannten Facebook gibt es zwar eine gruppe aber es ist nie jemand aktiv und selbst wenn man was kostet bleibt es wochenlang unbemerkt. Eine Antwort darauf habe ich noch nicht wirklich gefunden , Drogen sind dermaßen auf dem Vormarsch,es ist einfach beängstigend.
Meine Geschichte geht seit 17 jahren,mein Kind ,mein einziges,ist mittlerweile 30. Mit 13 ging es los mit kiffen, Mittlerweile konsumiert er alles. Diese Jahre zu erzählen würde hier den Rahmen sprengen, doch momentan ist die Lage einfach so furchtbar das ich froh bin überhaupt jemanden gefunden zu haben.bch bin in der Drogenberatung,ich bin auch bei einer Psychologin,ich nehme Medikamente und versuche irgendwie mein leben zu meistern,ich gehe zur Arbeit,ich erledige meinen Haushalt. Doch diese tiefe Traurigkeit in mir ist kaum zu ertragen. Mein Sohn hat noch nie Therapie gemacht,er will auch nicht, er wird immer kaputter und als Mutter stehst du da und kannst es einfach nicht ertragen.

Hallo Jutta,

zuerst ein herzliches Willkommen hier.

Wenn Du in "Eure Geschichten" liest wirst Du feststellen, dass Du nicht allein mit Deinem Kummer bist. Mir hat das sehr gehofen.

Gut finde ich, dass Du nach Dir schaust. Das ist ganz wichtig.

Ja, die Traurigkeit ist sehr schlimm. Sie darf aber nicht unser Leben bestimmen.

Mein Sohn ist auch schon über 10 Jahre dabei. Keine Einsicht und daher keine Teraphie.

Liebe Grüße
Ingrid

Herzlich willkommen, liebe Jutta.

Mein Sohn ist Alkoholiker und seit ca. 7 Jahren mache ich mir grosse Sorgen,

Da dieses sich "ständig Sorgen machen" tötet, versuche ich nun, mit aller Macht, meine eigene Seele zu retten, denn nur dann kann ich wiederum genug Stärke (bei Bedarf und gutem Willen ) meinem Sohn gegenüber aufbringen und auch ich/wir haben ein Recht auf ein friedliches Leben.

Einen guten Austausch hier, Jutta,💐

Helena

Hallo Jutta,
auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum. Ich wünsche dir sehr, dass dir der Austausch mit all den anderen Müttern hier ein wenig helfen kann.
Auch meine Geschichte (und die meines Sohnes) geht mittlerweile seit 17 Jahren....er ist schon 33. Die Traurigkeit, von der du schreibst, kenne ich, kennen wir alle hier.
Wohnt dein Sohn denn bei dir oder hat er eine eigene Wohnung?
LG, Petra

Hallo Jutta,
auch von mir ein herzliches Willkommen.
Wie du liest sitzen wir hier alle im gleichen Boot.
Schreib dir deinen Kummer ruhig von der Seele, es tut einfach nur gut. Hilfreich sind Psychologen usw. aber nur wer das selber erlebt kann es wirklich nachvollziehen.
Lg Cilly

Danke für eure lieben Worte,ich bin auch der Meinung das kein Psychologe der Welt wirklich verstehen kann was eine Mutter da mitmacht.es sei denn sie ist selber betroffen. Ich habe weiß Gott liebe Freundinnen,ich möchte auch keine davon missen,aber bei denen läuft alles super,alles mit den Kindern ist okay. Umso mehr kommt man sich wie ein Versager vor. Ich finde diesenpermanente Zerrissenheit so schlimm,bei der Drogenberatung sagen sie erst wenn man die Kids fallen lässt werden sie aufhören.doch wer kann das? Es ist doch mein einziges Kind. Aber was ist wenn sie Recht haben und er vielleicht schon vor Jahren aufgehört hätte mit dem ganzen Gift wenn ich ihn hätte fallen lassen? Weil ihn dann keiner mehr aus dem Mist gezogen hätte,Schulden gezahlt hätte etc.? Was ist wenn er stirbt und ich mir dann irrsinnig Vorwürfe mache hätte ich ihn fallen lassen wäre dies vielleicht nie passiert?
Was konsumieren eure Kinder?
Petra,nein,er wohnt selbständig. Kann man dies wohnen nennen? Ich denke eher nicht,es ist völlig verdreckt,vermüllt,es sieht ganz schlimm aus dort.

Liebe Jutta,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.

Diese latente Traurigkeit kenne ich zu gut. Mein Sohn ist zwar seit fast zwei Jahren clean, aber leider ist er hängen geblieben, also psychotisch.

Und das wird er noch lange bleiben, wenn kein Wunder geschieht. Ich denke unterschwellig immer an ihn und es ist so traurig, dass er nicht mehr der ist, der er mal war, nur in Einrichtungen leben kann und das "echte" Leben irgendwie an ihm vorbeigeht.

Dennoch habe ich ein gutes und glückliches Leben, ich schätze heute klitzekleine Dinge und Momente und Erlebnisse so sehr und bin für vieles so dankbar, was früher selbstverständlich war. Immer wieder ziehe ich mich raus aus der Traurigkeit, im Großen und Ganzen bin ich heute stabil und kann klare Entscheidungen treffen, wenn es um meinen Sohn geht und vor allem um mich selbst! Es passiert bei unseren Kindern ja immer etwas Unvorhergesehenes, drum ist es so wichtig, dass wir stark bleiben, um nicht durchzudrehen oder nur hysterisch und emotional gesteuert in blinden Aktionismus, lähmende Starre oder Depressionen verfallen.

Fallen lassen nein, aber loslassen und die Verantwortung fürs eigene Leben zurück geben, das ist der Weg. Das bedeutet, dass man sie als erwachsene Menschen achtet. Das wollen sie ja auch sein, erwachsen. Dann aber bitte mit allen Konsequenzen! So brutal es für uns ist, ihnen dabei zuzuschauen, wie sie immer tiefer rutschen, aber wenn sie die Konsequenzen ihres Handelns nicht erleben und wir ihnen das Suchtleben weiterhin bequem machen, indem wir ihnen so vieles abnehmen, ihnen Geld geben, ihre Rechnungen bezahlen usw, haben sie keine Veranlassung, was zu ändern. Dann bleibt genug Zeit, Energie und Kohle übrig für die Suchtmittelbeschaffung.

Unsere Aufgabe ist es, die Verantwortung für UNSER Leben zu übernehmen, ihnen ohne den Hintergedanken, was bei ihnen erreichen zu wollen, ein gutes selbstbestimmtes Leben vorleben. Wenn wir wegen ihnen leiden, gehts ihnen noch schlechter, weil das Schuldgefühle erzeugt und ihnen einen prima Grund liefert, sich weiterhin zuzudröhnen. Sie halten es nicht aus, wenn wir schwach sind. Dann sind wir wie sie, wir machen unser Glück abhängig von ihnen und ihrer Sucht.
Wenn wir total auf sie fixiert durch den Tag wandeln, hängen wir tief mit drin im Suchtsumpf und helfen unseren Kindern überhaupt nicht damit.

Aber ich hör jetzt auf, das ist ja der Vorstellungsbereich.

Wir lesen uns hoffentlich bei unseren Geschichten, ich würde mich sehr freuen. Schreib dir alles von der Seele, hier wirst du verstanden.

Liebe Grüße

Geli